Nierenkrebs

Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom, Adenokarzinom der Nieren, Hypernephrom): Bösartiger Nierentumor, zunehmend nach dem 50. Lebensjahr auftretend. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen; Rauchen und Gifte wie Cadmium (z. B. in Tabakrauch und Düngemitteln) gelten als Risikofaktor.

Nierenkrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden. Erst spät bemerkt der Patient Blut im Urin (der Tumor ist bereits in die ableitenden Harnwege eingedrungen) und Schmerzen in der Nierengegend. Hat der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose noch keine Metastasen gebildet, ist die Prognose gut und eine Heilung oft möglich (5-Jahres-Überlebensrate 65 %). Ist der Tumor bereits in das Venensystem oder in die Nachbarorgane eingebrochen, ist die Prognose schlecht.

Das macht der Arzt

Nierenkrebs ist mittels Ultraschall oder CT gut zu diagnostizieren. In aller Regel wird der Tumor operativ entfernt. Je nach Tumorausbreitung müssen die betroffene Niere, die Nebenniere und die lokalen Lymphknoten entfernt werden. Der Nutzen der Nierenentfernung ist aber bei Patienten über 75 Jahren neuerdings umstritten.

Wie eine Studie der Universität Mainz belegt, ging es Krebspatienten, denen die Niere nur teilweise entfernt worden war, deutlich besser als denjenigen, deren Niere die Ärzte komplett entnommen hatten. Sparten die Ärzte das Nephron – die Filtereinheit der Niere – aus, traten bei diesen Personen in der Folge nur halb so viele chronische Krankheiten auf als bei den Patienten, denen die ganze Niere fehlte. So verbessert die Nephron-Aussparungs-OP die allgemeine Gesundheit und Lebensqualität von Nierenkrebspatienten jeden Alters.